Ein besonderes Ziel suchten sich die beiden Oberstudienräte Thomas Berlenbach und Arno Hesse vom Burggymnasium Friedberg aus: Einige Tage verbrachten sie im finnischen Hanko, einem malerischen Küstenstädtchen südwestlich von Helsinki, das auf Schäreninseln verteilt und für seine charmanten Holzvillen bekannt ist. Die beiden Pädagogen sind als Erasmus+-Beauftragte ihrer Schule für die Organisation internationaler Projektarbeit zuständig und nutzten die Zeit, um das kommende Schülerprojekt gründlich vorzubereiten.

Im Mai 2026 soll eine größere Exkursion der Erasmus+ – AG „Nachhaltige Schule“ nach Hanko folgen, die Berlenbach und Hesse gemeinsam mit ihrer finnischen Kollegin, der Konrektorin des „Hangö Gymnasium“ Joanna Young, planen. Die Reise wird bewusst klimafreundlich gestaltet: Mit dem Zug geht es zunächst nach Stockholm, von dort mit der Fähre nach Turku und weiter nach Hanko. Vor Ort testeten die Lehrerinnen und Lehrer bereits einzelne Programmpunkte, die später Teil des Schülerprojekts sein werden.
Im Mittelpunkt steht dabei die Ostsee. Geplant ist unter anderem eine Kooperation mit der Künstlerin Johanna Sandin, die aus angeschwemmtem Plastikmüll eindrucksvolle Installationen gestaltet und in ganz Finnland bekannt ist und eine Zusammenarbeit mit einer Wasseruntersuchungsstation der Universität Helsinki. Die Lehrerinnen und Lehrer konnten sich vor Ort von der Wirkung der Kunstwerke überzeugen, die nicht nur kreativ sind, sondern auch Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit auf eindrucksvolle Weise vermitteln.
Hanko selbst hat rund 8000 Einwohnerinnen und Einwohner und zieht in den wenigen Sommermonaten viele Finnen, vor allem aus Helsinki, an. Die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Schon im 19. Jahrhundert war Hanko ein internationaler Badeort, während des Zweiten Weltkriegs zeitweise von sowjetischen Truppen besetzt. Heute prägen die Hafentradition, die Schärenlandschaft und die historischen Holzvillen das Bild der Stadt. Sie machen Hanko zu einem besonderen Ort für Natur- und Kulturbegeisterte.

Am Hangö Gymnasium wird traditionell auf Schwedisch unterrichtet, doch für das Erasmus+-Projekt werden die Schülerinnen und Schüler im kommenden Mai auf Englisch zusammenarbeiten. Dabei können auch die Vor- und Nachteile der in Finnland sehr weit fortgeschrittenen Digitalisierung erörtert werden.
Das Erasmus+-Programm der Europäischen Union unterstützt seit Jahren den Austausch zwischen Schulen und Institutionen in Europa. Es ermöglicht jungen Menschen, internationale Erfahrungen zu sammeln, Fremdsprachen praktisch anzuwenden und ein gemeinsames europäisches Bewusstsein zu entwickeln – ein Ziel, das auch die Friedberger Schülerinnen und Schüler bei ihrem Besuch in Finnland verfolgen werden.