Frau Franz, was bedeutet DS für die Lehrkräfte?
Im Fach Darstellendes Spiel erleben wir immer wieder, wie viel uns die gemeinsame Arbeit mit den Schüler:innen gibt. Wir entdecken Seiten an ihnen, die im klassischen Unterricht oft verborgen bleiben und staunen darüber, wie viel Kreativität, Mut und Spielfreude in ihnen steckt. Dabei lernen auch wir ständig dazu. Wir üben, spontan zu reagieren, neue Wege auszuprobieren und uns selbst immer wieder auf ungewohnte Situationen einzulassen.
Darstellendes Spiel erinnert uns daran, dass Unterricht mehr ist als reine Wissensvermittlung. Er lebt von Begegnung, von Vertrauen und von gemeinsamem Ausprobieren. Das gemeinsame Erarbeiten einer Inszenierung schenkt uns das Gefühl, zusammen etwas Bleibendes zu schaffen. Für uns ist es bereichernd zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler über sich hinauswachsen und zugleich erfüllt es uns, dass auch wir selbst im Spiel neugierig, offen und ein Stück weit spielerisch bleiben dürfen.
Frau Kaya, was war im ersten Jahr DS die größte Herausforderung?
Für mich persönlich war es eine große Herausforderung, dass ich im ersten Jahr DS – neben einem Kurs in der E-Phase – auch einen Kurs in der Q12 unterrichten durfte. Zwar bedeutete dies zunächst sehr viel Vorbereitung, aber auch doppelte Vorfreude auf die DS-Kurse! In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch nochmal ganz herzlich bei den Schüler:innen meiner beiden DS-Kurse bedanken, welche mir den Einstieg als DS-Lehrkraft wirklich erleichtert haben, durch ihre Spielfreude, kreativen Ideen und Bereitschaft, sich mit mir auf neue Erfahrungen einzulassen. Die größte Herausforderung war jedoch die DS-Aufführung der Q2. Ehrlich gesagt, war ich bereits bei der Planung aufgeregt, was sich dann selbstverständlich noch bis zur Aufführung gesteigert hat. Aber der Weg von den ersten Ideen bis zum fertigen Stück war eine spannende Reise, welche ich als große Bereicherung empfunden habe. Ein großes und herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an meinen Kollegen Philip Krause, für seine tolle Unterstützung! Er stand mir nicht nur bei sämtlichen Fragen rund um den DS-Unterricht und die Planung der Aufführung zu Verfügung, sondern hat mir auch Mut zugesprochen, einfach mal zu machen, auszuprobieren und der Kreativität freien Lauf zu lassen. Somit ist letztendlich die größte Herausforderung zu einer meiner bisher besten und schönsten Erfahrungen geworden, wofür ich sehr dankbar bin.
Frau Waas, warum sollten Schüler:innen am Burggymnasium das Fach DS wählen?
Das Fach DS hat einen großen Praxisbezug, durch den man sich als Person komplett einbringen kann – mit allen Ideen, die man hat. Man kann sich ausprobieren, in die verschiedensten Rollen schlüpfen und gemeinsam mit anderen ein Theaterprojekt gestalten. Dabei ist es möglich auf aktuelle und gesellschaftliche Themen einzugehen, künstlerische und psychologische Wege einzuschlagen und Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, Teamgeist und Emotionalität weiter zu fördern. Somit stellt das Fach DS eine optimale Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler dar, ihre Persönlichkeit kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Herr Krause, wie ist es eigentlich, auf einen Schlag drei neue Kolleginnen im Fach DS zu bekommen?
Super! Als ich 2023 auf der Gesamtkonferenz Werbung für unser Fach und die Weiterbildung gemacht habe, hätte ich nicht gedacht, dass sich so viele mit Interesse bei mir melden würden. Dass die Schulleitung sich dann auch bereit erklärt hat, gleich drei Kolleginnen auf die Reise zu schicken, hat uns natürlich auch enorm geholfen.
Frau Waas, Frau Franz und Frau Kaya sind eine enorme Bereicherung für das Fach. Sie haben im vergangenen Schuljahr tolle Arbeit geleistet. Aber nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf menschlicher Ebene passt es zwischen uns sehr gut. Die Fachschaftsarbeit macht dementsprechend gerade sehr viel Spaß, was man sicher auch an der wirklich positiven Entwicklung des Faches merkt. Neben dem normalen Unterricht sind da auf alle Fälle Frau Kayas sehr gelungenes Regie-Debüt und die in diesem Jahr entstandene Kooperation mit dem „Theater Altes Hallenbad“ hervorzuheben. Ich bin sehr glücklich und dankbar für die tolle Unterstützung durch meine drei neuen DS-Kolleginnen. Das Ziel, Darstellendes Spiel zu einem Abiturfach auszubauen, ist durch sie ein großes Stück näher gerückt.