Friedberg/Silivri.
Was als normale Studienfahrt begann, entwickelte sich für eine Gruppe Friedberger Schüler zu einem unvergesslichen Abenteuer voller Nervenkitzel, neuer Freundschaften und kultureller Highlights. Im Rahmen des Erasmus+ Projekts zur KI-Literacy reisten die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der Lehrer Thomas Berlenbach und Arno Hesse nach Silivri bei Istanbul, um gemeinsam mit Partnerschulen aus Italien, Spanien und der Türkei mehr über Künstliche Intelligenz zu lernen – doch die Reise bot weit mehr als nur Theorie.

Von Frankfurt bis Istanbul: Eine Reise mit Hindernissen
Bereits die Anreise war ein Abenteuer für sich. „Am Samstag trafen wir uns um 7 Uhr am Friedberger Bahnhof“, berichtet Enes. Mit nachhaltigen Verkehrsmitteln ging es mit dem Zug über Wien nach Bukarest und von dort mit dem Bus nach Istanbul.
In Wien erkundete die Gruppe die Stadt im Eiltempo. „Herr Hesse führte uns mit gefühlten 20 km/h durch die Innenstadt – nach 20.000 Schritten waren wir platt“, lacht Yamika. Der Nachtzug nach Bukarest bot dann unerwartete Action: „Mitten in der Nacht wurden wir von einer Schlägerei geweckt – jemand rief Politia! und plötzlich leuchtete Blaulicht in unsere Kabine“, erinnert sich Enes.

Ankunft in der Türkei: Gastfreundschaft
Nach einer langen Busfahrt erreichte die Gruppe endlich Istanbul. „Ohne uns türkischsprachige Schüler hätten die wahrscheinlich einen Bus nach Ankara genommen“, scherzt Isil. In Silivri wurden die Schüler herzlich von ihren Gastfamilien aufgenommen – doch nicht ohne Überraschungen. „Ohne Erziehungsberechtigte durfte ich nicht alleine rausgehen“, berichtet Enes. Insgesamt überwog aber die Freude: „Meine Gastschwester Asya nahm mich mit an den Strand – der Sonnenuntergang war traumhaft“ berichtet Yamika.

KI-Vorträge, Paläste und eine legendäre Bootsparty
Das Programm war vielfältig: Es reichte von Vorträgen über Künstliche Intelligenz an der Bahçeşehir Universität bis zur Besichtigung des prunkvollen Dolmabahçe-Palasts. Doch das Highlight war die Bootstour auf dem Bosporus. „Isil drehte die Musik auf, und plötzlich tanzten alle – Halay, Macarena, TikTok-Moves“, schwärmt Enes. „Wir verwandelten das Boot in einen Club!“ Fast wäre Enes jedoch im Wasser gelandet: „Isil hätte mich am Galataport fast ins Wasser geschubst – zum Glück habe ich Ninja-Reflexe!“
Beim Besuch des Topkapı-Palasts und der Blauen Moschee erlebten die Schüler auch spirituelle Momente. „Als ich den Fußabdruck des Propheten Muhammad sah und das Gebet hörte, bekam ich Gänsehaut“, sagt Enes. Der Große Basar bot dann Shopping-Abenteuer: „Ich handelte eine Tasche von 900 auf 400 Lira runter – ein Erfolg!“, freut sich Isil.

Abschied mit Lagerfeuer und Karaoke
Der letzte Abend wurde mit einem großen Lagerfeuer am Strand von Silivri gefeiert. „Wir hatten eine Karaoke-Box dabei und haben bis spät in die Nacht gesungen“, erzählt Yamika mit leuchtenden Augen. „Die Italiener brachten uns ihre Lieder bei, wir zeigten ihnen deutsche Schlager – das war einfach unbeschreiblich schön.“
Doch am Freitag hieß es dann Abschied nehmen. „Es sind wirklich Tränen geflossen“, gesteht Isil. „In dieser kurzen Zeit sind wir alle so zusammengewachsen – mit unseren Gastgebern, aber auch innerhalb unserer Gruppe.“
Die Rückreise war anstrengend, doch die Erinnerungen bleiben. „Diese Reise war so viel besser, als ich es mir je hätte vorstellen können“, resümiert Enes. Isil fügt hinzu: „Wir haben nicht nur viel über KI gelernt, sondern auch über uns selbst.“
Das Erasmus+ Projekt hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Brücken zwischen Kulturen geschlagen – und das mit jeder Menge Humor, Adrenalin und unvergesslichen Momenten.
Anfang Mai wird das Treffen in Friedberg stattfinden, bei dem sicherlich wieder am Gegenstand KI sich international ausgetauscht wird.
Die Reise wurde durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union gefördert.
Schülerinnen und Schüler der Erasmus-AG
