
In Hoorn angekommen, wurden die Teilnehmenden freundlich von der niederländischen Lehrerin Frau Takken empfangen. Sie überreicht ein Goodiebag der Partnerschule Tabor College Werenfridus, gefüllt mit einem Block, einem Stadtplan und einem Holzschuh-Schlüsselanhänger – alles Nötige für die bevorstehende Woche voller Projektarbeit zum Thema Nachhaltigkeit. Danach wurden die Teilnehmenden ihren Gastfamilien zugeteilt, bei denen sie die Woche verbringen sollten.

Anschließend wurde das Stadtzentrum von Hoorn erkundet. Die niederländischen Schülerinnen und Schüler führten mit einem Mix aus englischen und deutschen Erläuterungen durch die Altstadt. Auf dem Weg vom Marktplatz über den Hafen bis hin zum neuen Stadtstrand lernte die Gruppe die Stadt besser kennen.
Mittags fand ein Treffen mit dem Klima-Bürgermeister von Hoorn statt, der eine Präsentation über Nachhaltigkeit in einer historischen Stadt hielt. Besonders interessant war, wie historische Gebäude nachhaltig renoviert werden können, ohne ihren Charme zu verlieren. Der Austausch mit Energieberatern, die im Auftrag der Stadt Chancen und Grenzen der nachhaltigen Umrüstung von Häusern erörtern, war ein weiteres Highlight. Nach der Präsentation diskutierten deutsche und niederländische Schüler darüber, was Bewohner dazu motivieren kann, ihre Häuser nachhaltiger zu gestalten.
Tags darauf ging es nach Rotterdam, wo unter anderem die berühmte Erasmusbrücke und die Markthal besichtigt wurden. Ein Mitarbeiter des Futureland-Informationszentrums hielt eine Präsentation über den Hafen, auch unter dem Gesichtspunkt, inwiefern dort auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Die gigantisch große Anlage des größten Hafens in Europa, in dem unter anderem Containerschiffe mit 24 000 Containern anlanden, prägt die Küstenlandschaft. Teile des Hafengebietes entstanden durch Landgewinnung mittels Aufschüttung riesiger Sandmengen.
Am Mittwoch stand ein Besuch bei „De Ceuvel“ in Amsterdam auf dem Programm, einem Kultur- und Ökologieprojekt. In der ehemaligen Werft in Amsterdam-Noord wird mithilfe bestimmter Schilfpflanzen seit über zehn Jahren eine Entgiftung des Standorts vorangetrieben. Die das Projekt „Ceuvel“ betreibenden Aktivisten betonten immer wieder, wie wichtig ihnen bei der Planung einzelner Schritte Nachhaltigkeit sei. Auch die Förderung von Kultur ist von großer Bedeutung, was sich unter anderem in regelmäßigen und zahlreichen Musik- und Kunstveranstaltungen auf dem Gelände von „De Ceuvel“ zeigt.
Inspiriert für eigene Projekte ging es für die Gruppe zurück in die Schule, wo ein Arbeitsauftrag für internationale Teams wartete. Niederländische und deutsche Schülerinnen und Schüler planten auf dem Reißbrett verschiedene „Future Gardens“ – also Gärten der Zukunft, bei denen der Nachhaltigkeitsgedanke im Mittelpunkt steht, beispielsweise durch Bepflanzungen, die Artenvielfalt fördern.

Der Freitag war dem letzten großen Projekt gewidmet: In Teams wurde erarbeitet, wie die gewonnenen Erkenntnisse an der eigenen Schule umgesetzt werden können. Die Vorschläge reichten von nachhaltigen Gärten bis hin zu energieeffizienter Gebäuderenovierung. Nach einem gemeinsamen Mittagessen verbrachten die Teilnehmenden den Nachmittag und Abend in Amsterdam und Hoorn, bevor am Samstag die Heimreise angetreten wurde.
Diese Woche war nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend. Von praktischen Projekten bis hin zu tiefen Diskussionen über Nachhaltigkeit wurde viel gelernt und auch neue Freundschaften wurden geschlossen. Die Teilnehmenden freuen sich darauf, das Erlernte in ihrer Schule umzusetzen und hoffen auf weitere bereichernde internationale Begegnungen in der Zukunft.
(HS und BL)
Der Beitrag erschien auch in der Wetterauer Zeitung am 17.06.2024.












