Nach der hessenweiten Schweigeminute herrschte bei uns, den Schüler*Innen des English Lks von Frau Saum, weiterhin bedrücktes Stillschweigen. Nicht nur die eigenen Sorgen und die Nachrichten, die seit Beginn des Krieges in der Ukraine hier über Nachrichten mitverfolgt wurden, stimmten uns nachdenklich, sondern vor allem das Mitgefühl mit den direkt Betroffenen. Wir sprachen ganz offen über die Unfassbarkeit der Ereignisse, darüber, dass wir uns bisher nicht vorstellen konnten, dass es in Europa so schnell zu einem Krieg kommen kann. Wir versuchten aber auch die aktuelle Lage der Landesbewohner beider Länder möglichst differenziert zu betrachten. Vorherrschend war aber vor allem das Entsetzen über das Leid der Menschen in den Kriegsgebieten und den Flüchtenden und auch die Vorstellung, dass viele Kinder und Jugendlichen in unserem Alter nun ihre Heimat verteidigen, im Krieg ausharren oder vor ihm ins Ungewisse fliehen müssen. So war schnell klar: Schweigen und Reden alleine ist keine Option, wir müssen helfen.
Durch Gruppenarbeit und Einkaufslisten planten wir die Hygienepakete, welche wir dann in der nächsten Tutorengruppenstunde mit viel Liebe zum Detail für die Ukraine packten. Nicht nur die Standardartikel wurden hineingepackt, sondern auch Babyartikel und hier und da eine Tafel Schokolade, in der Hoffnung, den notleidenden Menschen in dieser Zeit eine kleine Freude machen zu können.
Gleich am selben Tag (am 10.03.22) wurden die Pakete an das Zentrallager von GAiN (Global Aid Network) in Gießen übergeben und so auf ihren Weg geschickt. Es war ein sehr schönes Gefühl gemeinsam anzupacken und die von unserer Seite aus mögliche Hilfe zu leisten.
Text und Fotos: Jolina Rose, Gamze Üstündag und Sandra Saum
Inzwischen wurde durch die Hilfsorganisation GAiN mitgeteilt, dass sich der Schwerpunkt der Hilfsbedürftigkeit in der Ukraine durch weitreichende Zerstörung von Infrastruktur und Lebensmittelversorgung verschoben hat. Deshalb werden derzeit Lebensmittelpakete vom Burggymnasium gesammelt, die durch GAiN an Hilfsbedürftige aus der Ukraine übergeben werden.
Ein Beitrag zu diesem Thema ist auch in der Wetterauer Zeitung am 01.04.2022 erschienen.