Zum Abschluss der Kursphase widmete sich der Chemie-Leistungskurs der Q4 einem besonderen Projekt: der Cyanotypie, einem einfachen fotografischen Verfahren, bei dem mithilfe einer chemischen Reaktion eindrucksvolle Blaudrucke entstehen.
Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur Kreativität und praktisches Arbeiten im Labor, sondern auch die Wiederholung des abiturrelevanten Themas Redoxreaktionen. Unter schwachen Licht bereiteten die Schülerinnen und Schüler Aquarellpapiere vor, die sie mit lichtempfindlichen Lösungen aus rotem Blutlaugensalz und Ammoniumeisen(III)-citrat bestrichen. Nach dem Trocknen im Dunkeln wurden die Papiere mit Gegenständen oder Folien belegt, die mit Negativen ausgewählter Motive bedruckt waren.
Durch Belichtung mit UV-Licht begann der spannende Teil des Experiments: Durch die Belichtung zersetzt sich eine der Chemikalien, wodurch eine Redoxreaktion ausgelöst wird. Diese führt zur Bildung des tiefblauen Farbstoffs „Berliner Blau“. Unbelichtete Stellen bleiben weiß und bilden so kontrastreiche Bilder. Nach dem Auswaschen der Papiere wurden die Ergebnisse sichtbar: das Burgtor, die eigene Hand oder das Motiv des „Abipullis“. Ein Schüler hatte sogar ein eigenes Motiv mit dampfenden Erlenmeyerkolben für den Leistungskurs entworfen.
Mit diesem Projekt verband der Kurs naturwissenschaftliches Arbeiten mit künstlerischem Ausdruck und schuf gleichzeitig bleibende Erinnerungen an die gemeinsame Lernzeit in der Oberstufe.
HA

Belichtung mit UV-Licht

Motiv des Abipullis

Dampfende Erlenmeyerkolben, entworfen von Andreas Malek