„O du herrliche, himmlische Frau! – Du Strahl aus dem verheißenden Jenseits der Liebe – du tiefes Gemüt, in dem sich mein ganzes Sein spiegelt, lobt Nathanael seine neue Liebe Olimpia in E.T.A. Hoffmanns 1816 erschienenem Nachtstück „Der Sandmann“ und offenbart damit, dass er einem Automaten, einem Quasi-Roboter, erschaffen von dem Physikprofessor Spalanzani, auf den Leim gegangen ist. Uns Leser:innen belustigt das. Schließlich sind wir – anders als Nathanael – von Anfang an in der Lage, Olimpias wahres Wesen zu durchschauen, und wundern uns darüber, wie ein intelligenter junger Mensch auf eine mechanische Puppe reinfallen kann.

Aber wie gut sind wir selbst darin, im Alltag zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden? – Testen Sie sich: Einer der folgenden Artikel zu unserem Besuch im Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt am 1. Februar 2023 wurde von einer Maschine, der andere von den Schülerinnen und Schüler Ana Clara Schneider da Cruz und Henning Stein verfasst …

 

 

Exkursion ins Romantik-Museum

Was kann die Epoche der Romantik sein? Es kann eine Epoche der Kulturgeschichte, ein ästhetisches Programm, eine Geisteshaltung oder einfach nur ein Gefühl sein – so wird sie zumindest von dem Deutschen Romantik-Museum definiert.

Im letzten Halbjahr (Q1) befassten wir uns mit der Epoche der Romantik. Daher bot es sich an, das vor zwei Jahren erst eröffnete Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt zu besuchen. Das Museum besteht aus drei Etagen, mit insgesamt 35 Stationen, in denen die Welt der Romantiker lebendig wird. Die erste Etage wird als Goethe-Galerie bezeichnet und zeigt neben Kunstobjekten, die mit Goethe in Verbindung gebracht werden, Gemälde vieler großer Maler der Zeit. In der zweiten Etage wird die Entstehung der Romantik anhand verschiedener Artefakte der Romanik erläutert und im dritten Stock die Ausbreitung der Romantik gezeigt.

Es ist ein Dienstagmorgen. Alle Deutschkurse der Jahrgangsstufe 12 treffen sich am Deutschen Romantik-Museum. Gleich beim Eintreten in das Foyer begegnet man dem Gefühl der Romantik. Eine Bibliothek von deutscher Lektüre ist über der Museumskasse angebracht; die Buchrücken können über ein „Perspektiv“ (ein Fernrohr) näher betrachtet werden. Das „Perspektiv“ erinnert uns natürlich sofort an Hoffmanns Lektüre „Der Sandmann, die wir zuvor im Unterricht behandelt haben. Dadurch wird uns nochmal bewusst, wo wir uns befinden und wir können uns auf unseren Besuch in die Welt der Romantik einstimmen. Da hat sich bei der Planung des Museums jemand wirklich viele Gedanken gemacht. Zusätzlich ermöglicht ein bodentiefes Fenster in der Eingangshalle den Blick in einen wunderschönen Garten – Sehnsuchtsort eines jeden Romantikers.

In einer zwanzigminütigen Einführung werden wir erst mal über den Aufbau der Ausstellung und die Architektur des Museums informiert und schon beginnt der eigentliche Museumsbesuch, jeder darf das Museum selbstständig erkunden. Hinauf geht es die blaue Himmelstreppe zur ersten Ausstellung. Die Farbe Blau ist ein wichtiges Symbol der Romantik, sie steht für die Sehnsucht nach Grenzenlosigkeit, wie wir in der Schule gelernt haben und wie uns noch mehrfach beim Besuch bewusst gemacht wird.

Die erste Ausstellung, die Goethe-Galerie, bringt uns Gemälde der Romantik näher, wie beispielsweise den „Nachtmahr“ von Johann Heinrich Füssli, aber auch farbenfrohere Werke sind zu sehen. Bei manchen wirken die Farben so intensiv, dass es scheint, als ob die Gemälde auch dann noch leuchten würden, wenn es in dem Raum stockdunkel wäre. Es gelingt ein Eintauchen in die Welt der Künstler.

Zurück geht es zur Himmelstreppe, hinauf in den zweiten Stock. Dort wird die Entstehungsgeschichte dieser Epoche erläutert. Gleich beim Eintreten wird man mit einem Spiegel-Wald konfrontiert. Das sind Spiegel in Form von Säulen, an denen Zitate zur Definition der Epoche zu sehen sind. Der Spiegel symbolisiert die Schnittstelle zwischen Realität und Irrealität und rückt das eigene Ich in den Vordergrund. Durch Originalwerke, Infotexte, interaktive Stationen und Videos wird uns das Leben der einzelnen Romantiker vermittelt. Wo, wie und wann lebten sie? Wohin reisten sie? Und was schrieben sie?

Weiter hinauf geht es, wieder auf der Himmelsleiter zur dritten Ausstellung. Wir erreichen das Ende der Leiter. Empfangen wird man von einem Automaten, nämlich einem zwitschernden Vogel. Ein weiterer Verweis auf unsere Lektüre „Der Sandmann“, in dem sich der Protagonist in einen menschenähnlichen Automaten verliebt. Auch die Angst der Menschen, nur noch zum Bedienen von Maschinen gebraucht zu werden, die in der Romantik sehr präsent war, wird dadurch aufgegriffen. Weiter geführt wird man in den Ausstellungsraum von den Gemälden von Caspar David Friedrich, wohl einem der prominentesten Vertreter der Kunst in der Romantik. Vor allem zum Mitmachen wird man hier an einigen Stationen angeregt; sei es das Dichten, Übersetzen lyrischer Werke oder das Auseinandersetzen mit Musik aus der Epoche. Zwischen all dem erregt aber vor allem ein winziges Fenster unsere Aufmerksamkeit, nämlich ein kleines „Guckloch. Aus diesem hinaus blickt man aus der phantasievollen Welt des Museums auf den Dom, die Paulskirche und die Europäische Zentralbank. Ein Gefühl, wie es die Romantiker wohl auch verspürt haben müssen: das Stehen zwischen zwei Welten – dem Realen und den Träumen.

Fast zu schnell sind die zwei Stunden unseres Aufenthalts im Museum vorüber. Natürlich ist es nicht möglich gewesen, sich in dieser relativ kurzen Zeit alles im Museum anzuschauen, und trotzdem nehmen wir zahlreiche neue Erkenntnisse über die Epoche mit. Alles in allem ist dieser Tag vor allem mit positiven Erinnerungen besetzt. Es ist ein wirklich modernes, wohlgestaltetes und sehr durchdachtes Museum, das mit verschiedenen Sinneseindrücken spielt und die Romantik so erlebbar macht.

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Literarisches Highlight: 12. Klasse besucht Romantik-Museum

Am vergangenen Mittwoch besuchte die 12. Klasse des Burggymnasiums das Romantik-Museum Frankfurt. Die Schülerinnen und Schüler erhielten eine faszinierende Einführung in die Welt der romantischen Literatur.

Das Museum präsentiert eine breite Palette an Werken bekannter romantischer Autoren wie E.T.A Hofmann und Clemens Brentano sowie wichtige Exponate aus dieser Epoche. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, handschriftliche Manuskripte, Briefe und persönliche Gegenstände berühmter Schriftsteller zu sehen und mehr über ihre Leben und Werk zu erfahren.

Ein besonderer Höhepunkt des Besuchs war die Möglichkeit, eine interaktive Schau zu erleben, die das Schreiben und die Entstehungsgeschichte von literarischen Werken aus der Romantikzeit darstellt. Die Schülerinnen und Schüler konnten durch die Ausstellungen streifen und mehr über den Kontext und die Hintergründe der Werke erfahren.

Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von der Vielfalt der Exponate im Museum und von der Leidenschaft und Fachkenntnis der Museumsleiterin. Einige Schülerinnen und Schüler erklärten, dass der Besuch sie dazu inspiriert hat, sich mehr mit der Romantik und ihren Autoren auseinandersetzen zu wollen.

Der Besuch im Romantik-Museum Frankfurt war eine wertvolle Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler und hat ihre Auffassung von Literatur und Geschichte bereichert. Das Museum bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Welt der romantischen Literatur zu entdecken, und ist einen Besuch wert.

Ein Beitrag erschien auch in der Wetterauer Zeitung am 14.03.2023.

Gesprächsrunde zur Erdbebenkatastrophe, Sonntag 26.02.2023
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